Die Pyrenäen
Paradies für Motorradfahrer
Inhalt
Die Pyrenäen mit ihren wilden, zerklüfteten Bergen und den kurvigen, einsamen Straßen sind ein Paradies für Motorradfahrer.
In diesem Beitrag findet ihr einige Infos, Tipps und Hilfsmittel für Planung eurer Tour. Viele der hier aufgeführten Infos und Tipps stammen von den Mitgliedern der Facebookgruppe ⇒ Pyrenäen – Paradies für Motorradfahrer, bei denen ich mich hier mal ganz offiziell dafür bedanken möchte.
Dieser Beitrag soll »leben« und wird deshalb von mir laufend aktualisiert.
Allgemeines
Die Pyrenäen – ein 400 Kilometer langer Gebirgszug, der sich vom Atlantik zum Mittelmeer erstreckt und Frankreich von Spanien trennt. Als Insel mittendrin liegt der Zwergstaat Andorra. Rund 200 Pyrenäengipfel reichen über 3000 Meter. Das Gebirge ist sowohl auf der französischen wie auch der spanischen Seite mit seiner natürlichen Ursprünglichkeit und wenig Verkehr eine echte Alternative zu den Alpen.
Karte der Pyrenäen
Die folgende GoogleMaps beinhaltet mögliche Streckenverläufe, empfehlenswerte Zusatzstrecken, sehenswerte Ziele sowie Unterkunftsempfehlungen von Motorradfahrern, die schon vor Ort waren.
In der Karte findet ihr …
… mögliche Streckenverläufe durch die Pyrenäen
… empfehlenswerte Zusatzstrecken
… die Pässe in den Pyrenäen und Picos de Europe
… von Motorradfahrern empfohlene Unterkünfte
… von Motorradfahrern empfohlene Campingplätze
… Abstellmöglichkeiten für PKW und Hänger
… besondere Ziele
… von Motorradfahrern empfohlene Werkstätten
Alle Informationen befinden sich in separaten Ebenen, die ihr für die Übersichtlichkeit einzeln ein- und ausblenden könnt.
Die schönsten Pässe
Der 2.117 Meter hohe Col du Tourmalet gehört zu den anspruchsvollsten Anstiegen der Tour de France. Der höchste französische Pyrenäenpass bietet aber auch Motorradfahrern einige Reize.
Am besten fährt man ihn von Lourdes an. Auf der Passhöhe geht es ziemlich eng zu und meist weht ein ziemlich starker Wind. Auf Helme, Handschuhe und auf alles andere, was runterfallen oder wegfliegen kann, sollte deshalb geachtet werden.
Fahrtechnisch stellt der Tourmalet keine besonders hohen Anforderungen. Man sollte ihn aber mal gefahren sein.
Östlich des Col de Tourmalet befindet sich der Col d’Aspin, ein schön zu fahrender Pass mit beeindruckender Aussicht auf die Riesen der Pyrenäen. Auf der Passhöhe gibt es neben dem weiträumigen Parkplatz auch eine ziemlich freche Kuh-Herde, die gerne mal die offenen Kofferräume und Topcases der Touristenfahrzeuge nach Essbarem durchsucht.
Das Streckenprofil des Col d’Aspin erinnert wegen seiner üppigen grünen Wiesenlandschaft an die Hügel im Allgäu.
Der abwechslungsreiche Col du Pourtalet überrascht mit seinen 1.794 Höhenmetern an jeder Ecke und die Aussicht von der Passhöhe ist phänomenal. Zu den Hot-Spots der Pyrenäen zählen die Dents du Midi, eine markante Felsgruppe, die sich nördlich der Passhöhe des Pourtalet aus den umliegenden Bergen erhebt. Wer den Blick darauf ungestört genießen möchte, fährt auf der spanischen Seite ein Stück talwärts. An der Staumauer des Embalse de Lanuza bietet sich ein grandioses Panorama.
Der Col d’Aubisque ist ein berühmter Pass in den französischen Pyrenäen, der vor allem durch seine Bedeutung bei der Tour de France bekannt ist, bei der er zu den härtesten Anstiegen zählt. Er verbindet das Tal von Luz-Saint-Sauveur mit dem Val d’Azun und liegt auf einer Höhe von 1.709 Metern.
Die gut 17 Kilometer lange, enge Trasse direkt am Steilhang ist stellenweise ungesichert und kommt fast ohne Kehren aus. Die D 918 zwischen dem Col du Soulor und dem Col d’Aubisque gehört zu den Leckerbissen der Pyrenäen.Die Westrampe ist ebenfalls sehr schön, kommt aber landschaftlich nicht an die Ostrampe ran.
Der Col de Peyresourde ist mit seinen 1.569 Metern nicht besonders hoch und bietet auch keine extravagante Streckenführung. Dennoch ist er weder aus der Geschichte der Tour de France wegzudenken, noch ist er anspruchslos zu fahren. Der Peyresourde ist etwas für Genießer, auch wenn er manchmal zum Angasen einlädt. Sobald der östlichen Startort Bagneres de Luchon im Rückspiegel verschwunden ist, windet sich die D 618 durch ein Hochtal. Je höher die Straße steigt, desto kurzweiliger wird die Passfahrt. Schon von weitem fallen die Kehren unterhalb der Passhöhe ins Auge. Die letzten Höhenmeter bis zum urigen Holzhaus auf der Passhöhe machen Spaß. Die Weiterfahrt nach Arrau und das anschließende Tal mit seinen grünen Hängen machen die letzten Kilometer zu einer entspannten Angelegenheit.
Dieser 1.760 m hohe Pass hat drei Zufahrten: eine in Isaba auf der spanischen Seite und zwei in Frankreich, Larrau und Arette. Der interessanteste Zugang ist der von Larrau. Entlang des Gave de Larrau geht es gemütlich bis zur Abzweigung auf die D 113 nach St. Engrace. Die Landschaft ist bergig, grün und menschenleer. Am Col des Suscousse ändert sich die Streckenführung. Nun geht es kurvig und manchmal fast hakenförmig durch den Wald. Bei der Einmündung in die D 132 ändert sich das Bild erneut. Die Straße wird breiter, der Belag glatter. Doch Vorsicht: Auf einer unübersichtlichen Kuppe biegt die Straße plötzlich nach rechts ab. Eine lange Gerade endet abrupt in einer scharfen Linkskurve mit knackiger Steigung. Nach dem Grenzübergang nach Spanien entspannt sich die Lage dann wieder.
Zahlreiche Pyrenäenpässe verbinden Frankreich mit Spanien. Der 1.632 Meter hohe Somport gehört dabei zu den Klassikern. Besonders der spanische Teil der Strecke präsentiert sich in gutem Zustand und macht mit Superbikes genauso viel Spaß wie mit Tourern oder Enduros. Die ansteigende Strecke erleichtert das Überholen durch verbreiterte Passagen. Dennoch ist die Strecke verkehrsarm, denn seit 2003 unterquert der acht Kilometer lange Tunnel de Somport die Passstraße. Bis kurz vor die Passhöhe lässt es sich auf dem Somport zügig fahren. Dort lädt das Café vor der Grenze zu einer Pause ein. Hinter den alten Grenzanlagen verschwindet die Strecke dann im Wald Richtung Oloran-Ste Marie.
In Usson-les-Bains beginnt die Auffahrt zum 2.001 Meter hohen Col de Pailheres. Die kurvige Strecke windet sich den Berg hinauf und rumpelt über kurze Zwischengeraden, bis eine massive Felswand die ohnehin nicht üppige Fahrbahnbreite weiter einschränkt. Kurz darauf klebt eine Serpentine am Hang, die viele Motorräder in den ersten Gang zwingt. Ein durchgehend kurviger Trip auf gutem Belag in einsamer Landschaft.
Der 1.725 Meter hohe Port del Cantó bietet weder ein grandioses Panorama noch einen einprägsamen Scheitel, dafür aber unvergleichliche Kurvenerlebnisse. Dabei spielt es keine Rolle, ob man den Cantó vom westlichen Sort oder vom östlichen Adrall aus in Angriff nimmt. Serpentinen gibt es überall, manche sogar mit mehr als 180 Grad. 40 Kilometer bestes Fahrvergnügen auf erstklassigem Straßenbelag, viele schnelle Kurven, griffiger Asphalt und kaum Ortsdurchfahrten – der Cantó lohnt sich fahrerisch allemal!
Was man gesehen haben muss
Andorra

Die Steueroase Andorra ist ein Touristenmagnet für Schnäppchenjäger. Vor allem an den Wochenenden und im Ferienmonat August führt dies leider zu starkem Verkehrsaufkommen (Achtung Blitzer!). In Andorra findet sich auch der höchste asphaltierte Pass der Pyrenäen, der 2.408 m hohe Port d’Envalira. Er hat keine Wintersperre und ist somit die höchstgelegene ganzjährig befahrbare Passstraße Europas. Wer Zeit hat, kann sich auf der weltweit längsten Allwetter-Rodelbahn vergnügen oder beim bekannten Aussichtspunkt Mirador del Roc del Queram auf dem gläsernen Skywalk 1000 Meter in die Tiefe blicken,
Richtig schön ist Andorra allerdings erst abseits der Hauptdurchgangsroute. In südlicher Richtung wartet mit dem Streckenabschnitt zwischen den
Orten La Seu und Sort eine weitere Traumstraße, die zum Nationalpark Aigüestortes führt.
James-Bond-007-Flughafen Altiport Peyresourde

Wenn man von Frankreich kommend die D-618 über den Col de Peyresourde fährt, lohnt sich dieser kurze Abstecher nicht nur für James-Bond-Fans.
Kurz vor der Passhöhe zweigt die D-117 etwas unauffällig ab und führt schwungvoll auf rund 8 km nach Peyresourde, einem nicht sonderlich attraktiven Retorten-Ort auf 1.700 m.
Direkt am Ortseingang rechts geht es zu diesem besonderen Flughafen, den viele aus der Anfangssequenz des James Bond-Films »Der Morgen stirbt nie« kennen. Die 600 m lange Start-/Landebahn ist extrem abschüssig und erinnert eher an eine Rodelstrecke. Sehr eindrucksvoll! Ein Aussichtspunkt mit Holzbank und Tisch lädt zur kleine Rast mit Panoramablick ein.
Mirador de la Foz de Arbayún

Der Foz de Arbayún ist ein spektakulärer Canyon, der vom Fluss Salazar geformt wurde. Die Schlucht ist ein geschütztes Naturschutzgebiet und beherbergt die größte Gänsegeierkolonie Navarras sowie andere Raubvogelarten wie Bartgeier, Schmutzgeier und Steinadler, die man am Mirador de la Foz de Arbayún sehr gut beobachten kann.
Gorges de Galamus

Die Gorges de Galamus ist eine atemberaubende Schlucht, die entlang des Flusses Agly verläuft und sich durch ihre steilen Felswände und ihre beeindruckende, wilde Schönheit auszeichnet.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf den Spuren eines jahrhundertealten Saumpfades mit Sprengungen Raum für die Straßenverbindung zwischen den beiden Départements geschaffen.
Heute brettern auf der schmalen, kurvigen Landstraße die Einheimischen selbst mit Lieferwagen halsbrecherisch um die Kurven. Es kracht dort regelmäßig, denn der Gegenverkehr hat kaum eine Chance. Es gibt nur sehr wenige Ausweichstellen entlang der engen Passage zwischen den Felsen. Das Anhalten in der Schlucht zum Fotografieren ist nicht erlaubt.
Die Schlucht ist seit einigen Jahren für Reisebusse, Wohnmobile und Wohnwagen gesperrt.
Während der Hauptsaison vom 7. Juli – 31. August wird täglich von 13-19 Uhr in der Schlucht ein durch Ampeln gesteuerter Richtungsverkehr eingerichtet, der alle 15 Minuten wechselt. Ist der Besucherandrang zu hoch, wird die Schlucht sogar komplett für den Verkehr gesperrt.

Vom Süden angefahren, befindet sich kurz vor der Schlucht ein Parkplatz mit Aussichtspunkt und Gastronomie. Am Parkplatz weist ein verwittertes Holzschild den Weg zur Eremitage Saint-Antoine, einer Einsiedelei, die Ostern und Pfingsten Pilgerziel der Einheimischen ist.
Carcassonne

Die Mischung aus Geschichte, Architektur, Natur und Kulinarik macht Carcassonne zu einem besonderen und faszinierenden Ziel.
Wahrzeichen der Stadt ist die beeindruckende mittelalterliche Festungsanlage „Cité de Carcassonne“, die als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet ist.
Die Altstadt, die auf einem Hügel thront, ist von einer massiven, gut erhaltenen Stadtmauer umgeben, die zu den größten und beeindruckendsten Europas zählt. Mit 52 Türmen, Zinnen und doppelt ausgeführten Mauern wirkt die Stadt wie aus einem Mittelalterfilm. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Cité fühlt sich an, als würde man in eine andere Zeit eintauchen.
Im Herzen der Festung steht das Château Comtal, ein prächtiges Schloss, das im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Es gibt Einblicke in das Leben im Mittelalter und eine fantastische Aussicht auf die Umgebung. Die Ausstellungen zeigen Waffen, Rüstungen und die Geschichte der Stadt.
Ein wahres architektonisches Meisterwerk ist die Basilika Saint-Nazaire. Diese Kirche vereint romanische und gotische Elemente und ist besonders berühmt für ihre farbenfrohen Glasfenster, die eine eindrucksvolle Lichtstimmung im Inneren erzeugen.
Carcassonne ist seit Jahren ein extrem beliebtes Ziel von Touristen aus aller Herren Länder. In der Hauptreisezeit ist die Cité deshalb natürlich überlaufen.
Einen kostenlosen Parkplatz für die Moppeds findet ihr ⇒ hier …
Canfranc-Estacio

Der Bahnhof Canfranc (Estación Internacional de Canfranc) ist ein Grenzbahnhof zwischen Spanien und Frankreich im gleichnamigen Ort. Seit Unterbrechung der Bahnstrecke in Frankreich 1970 dient er nur noch als Endbahnhof im Regionalverkehr und wartet, seit 2019 verkleinert und in frühere Nebengebäude verlegt, auf die für 2032 geplante Wiederinbetriebnahme des durchgehenden Verkehrs. Ende Januar 2023 wurde im Hauptgebäude ein Luxushotel eröffnet.
Ein riesiger Bahnhof am Ende der Welt. Eindrucksvoll!
Weitere Ziele, die sich lohnen ...
- Port de la Bonaigua
- Port de Balès
- Col de la Llose
- Boi-Tal
- Cirque de Troumouse
- Höhle von Mas d’Azil
- Lac de Cap de Long
- Château de Peyrepertuse
- Naturpark Bardenas Reales

Einige Routentipps
An- und Abreise
Es ist fast unmöglich, für die An- und Heimreise Tipps zu geben sowie ordentliche Routenvorschläge zu machen – die Anforderungen sind einfach zu individuell. Der Eine reist auf eigener Achse an, der andere mit PKW und Hänger. Der nächste hat weniger Zeit und zieht über die Autobahn durch, der übernächste hat keinen Termindruck und reist über die Landstraße durch die Vogesen, das Jura, über die Route des Grandes Alpes und nimmt noch die Cevennen mit. Der eine kommt von der Atlantik-Seite, der andere vom Mittelmeer. Und so weiter und so weiter …
So gibt es 1001 Möglichkeiten, die Pyrenäen zu erreichen und von dort entweder wieder heim, nach Süden oder doch nach Osten in die Picos de Europa weiterzuziehen.
Die Varianten sind so vielfältig, dass ich hier nicht darauf eingehen kann. Konzentrieren wir uns daher auf verschiedene Möglichkeiten, die Pyrenäen zu durchqueren. Die folgenden Vorschläge sind zur Inspiration gedacht und können bzw. sollen individuell angepasst und miteinander kombiniert werden. Der mehrfache Wechsel zwischen französischer und spanischer Seite über die idyllischen Grenzpässe ist ebenfalls eine empfehlenswerte Option.
Je nach zur Verfügung stehender Zeit, Kurvenlust und Wetterlage kann sich so jeder seine ganz eigene Tour zusammenstellen.
Tourenvorschläge des ADAC
Route des Cols
Die Route des Cols führt auf der französischen Seite auf 911 km über 34 Pässe durch die Pyrenäen vom Atlantik bis zum Mittelmeer
Kurviger-Link | GPX-Datei | Offizielle Webseite zur Route des Cols
Die Nordroute auf der spanischen Seite
Dieser Routenvorschlag verläuft auf der spanischen Seite auf 918 km nördlich durch die Pyrenäen vom Atlantik bis zum Mittelmeer
Die Südroute auf der spanischen Seite
Dieser Routenvorschlag verläuft auf der spanischen Seite auf 851 km südlich in tieferen Lagen durch die Pyrenäen vom Atlantik bis zum Mittelmeer
Sechs Tage in den Pyrenäen
Routenvorschlag von Horst Czyzewski
Durch die Pyrenäen zu den Picos de Europa
Routenvorschlag von Horst Czyzewski
Fahrdauer / Tagesetappen
Oft wird in Foren und Facebookgruppen die Frage gestellt: »Wieviel Tage brauche ich, um durch die Pyrenäen fahren?« Eine allgemein gültige Antwort dafür gibt es nicht. Man muss sich vielmehr die Frage stellen: »Was will ich, was erhoffe ich mir von der Reise?«
Will ich schnell vom Mittelmer an den Atlantik? Dann reichen drei Tage bolzen dafür aus.
Will ich mir auch den einen oder anderen Pass neben der Strecke gönnen, mal innehalten, um Dörfer, Landschaft und Küche zu genießen? Dann können aus drei Fahrtagen schnell mal acht bis zehn werden.
Alles eine Frage des persönlichen Fahrstils und Zielsetzung der Reise.
Um einen groben Anhaltspunkt für die Planung zu geben, schauen wir auf die nüchternen Fakten. Die kürzeste Strecke ist rund 900 km lang. Im Durchschnitt sind auf Passstraßen anderenorts noch rund 50 km je Stunde möglich. In den Pyrenäen ist es aufgrund des kurvigen Streckenprofils eher realistisch, das Stundenmittel bei ca. 40 km oder weniger anzusetzen, um stressfrei durchs Geläuf zu kommen. Macht bei einer Viertages-Tour sechs Stunden reine Fahrtzeit. Ergänzt um Pausen, Tank- und Fotostopps ergibt sich eine Brutto-Fahrzeit von 8 bis 9 Stunden am Tag, je nach persönlichem Gusto. Hier mag nun jeder selbst seine eigenen Werte in die Gleichung eintragen. Man sollte aber immer noch einen kleinen Puffer für Umleitungen, evtl. Orientierungsprobleme, sowie Tankstellensuche und ggf. die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit einrechnen.
Die Grafik oben ist euch vielleicht eine kleine Hilfe bei der Planung eurer Tagesetappen. Die enthaltenen Linien stehen für eine Entfernung von 50 Kilometern Luftlinie, was mindestens einer doppelt so weiten Strecke auf der Straße entspricht.
Diese Karte kann in besserer Qualität hier auch als > PDF runtergeladen werden
Landkarten
Wer gerne gedrucktes Kartenmaterial zur Planung und für die Reise einsetzt, hat es bei der großen Auswahl von geeigneten Landkarten nicht einfach. Mit den »Gelben« von Michelin kann man aber in der Regel nichts falsch machen. Die gelbe Serie »Michelin local« besteht aus einer Sammlung von Karten im Maßstab 1:150.000, die jeweils einen kleinen Bereich des Landes abdecken.
Für die französische Seite der Pyrenäen benötigt man somit mehrere Einzelkarten der gelben »Michelin local«-Karten:
- Michelin local 342 Hautes-Pyrénées / Pyrénées-Atlantiques
- Michelin local 343 Garonne-Tal, Pays de Foix
- Michelin local 344 Roussillon
Michelin bietet zusätzlich die grünen »Michelin zoom«-Karten im Maßstab 1:150.000 an, die sowohl die französische als auch die spanische Seite der Pyrenäen abbilden:
- Michelin zoom 146 Östliche Pyrenäen, Andorra
- Michelin zoom 145 Hochpyrenäen
- Michelin zoom 144 Atlantische Pyrenäen, San Sebastian, Biarritz
Will man weiter zu den Picos de Europe, sind diese zoom-Karten geeignet:
- Michelin zoom 143 Costa de Cantabria / Kantabrische Küste
- Michelin zoom 142 Asturien, Costa Verde
Die zoom-Karten stellen in verschiedenen Maßstäben besonders gefragte oder im Normalblattschnitt zerrissene Gebiete nochmals extra dar.
In Spanien sind sie eine gute Alternative für die Lokal-Karten, die es hier nicht gibt. Die Blätter decken aber hauptsächlich die Küstengebiete Spaniens ab, also die sehr touristischen Gebiete der Atlantikküste, der Pyrenäen und der Mittelmeerküste. […]
Die Zoom-Karten haben einige zusätzliche Informationen im Gegensatz zu Regional- und Lokal-Karten. Beispielsweise werden die Sehenswürdigkeiten des Guide Vert (grüner Reiseführer von Michelin) farbig hinterlegt, Fernwanderwege und Grandes Randonnées (GR, Fernwanderwege in Frankreich) dargestellt und Einkaufszentren eingezeichnet. Ebenso sind hier Durchfahrtslimits wie Breite oder Höhe angegeben. Auch Innenstadtpläne größerer Städte sind hier am Kartenrand abgebildet.
Verkehrsinfos
Um die aktuellen Verkehrshinweise und Meldungen zu gesperrten Straßen bzw. Pässen im Gebiet der Pyrenäen zu prüfen, bieten sich folgende Links an:
- Inforoute 64 | F | Pyrénées Atlantique
- Inforoute 65 | F | Hautes-Pyrénées
- Inforoute 31 | F | Haute Garonne (Pyrénées)
- Inforoute 09 | F | Ariège Pyrénées
- Inforoute 11 | F | Aude
- Inforoute 66 | F | Pyrénées Orientales
- Mobilitat.ad | AD | Andorra
- MCT | E | Katalonien
- DGT Dirección General de Tráfico | E | Spanien komplett
Häufige Fragen | FAQ
Reiseplanung
Da die Routen euch immer wieder auch über höhere Pässe führen werden, bleibt nur der Zeitraum zwischen Mitte/Ende Mai und Anfang/Mitte Oktober.
Mitte Juni bis Anfang Juli sind die Tage länger hell und die Vegetation ist noch schön grün. Die Temperaturen am Tag sind angenehm bis eher kühl.
Im Juli ist meist die Tour de France in den Pyrenäen unterwegs (Sperrung von Strecken!) und die Ferienzeit beginnt in Spanien und Frankreich. In den Hochsommermonaten steigt auch die Gefahr von Gewittern.
Nach den Ferien Ende August/Anfang September wird es wieder etwas ruhiger, die (Fahr-)Tage werden aber zunehmend kürzer, die Temperaturen und die Übernachtungspreise sinken.
Im Oktober ist man wieder alleine auf den Straßen unterwegs, dafür können die Temperaturen ungemütlich werden.
Bei der Planung sollte man auch immer die Termine von Radsportveranstaltungen im Auge behalten, deren Streckenführung gerne über die bekannten Anstiege führen. Bestes Beispiel ist hier die Tour der France, die i.d.R. in der zweiten Juliwoche startet und 3 Wochen andauert.
Termine zu Sperrungen wegen Sportveranstaltungen könnt ihr » hier finden.
Die beste Reisezeit für die Pyrenäen liegt demnach – wenn man alles berücksichtigt – entweder im Juni oder im September.
Auf der französischen Seite ist der Straßenbelag eher schlechter und die Straßen oft schmal und „kernig“. Auf der spanischen Seite ist der Straßenbelag zumeist sehr gut und die Straßen sind besser ausgebaut.
Auf der französischen Seite regnet es meist häufiger und länger, dafür ist die Vegetation aber grüner. Die spanische Seite ist regenärmer, dafür aber trocken und nicht so grün.
Im Prinzip ja, wenn das Wetter passt. Die hohen Pässe werden aber meistens noch in der Wintersperre sein, da diese i.d.R. nicht geräumt werden. Für die kälteren Tage bietet sich die Fahrt auf der spanischen Seite an. Die Passhöhen auf den südlicheren Straßen liegen zwischen 1.000 und 1.500 m und sind daher auch bei niedrigeren Temperaturen gut zu fahran.
Ausstattung und Zubehör
Die Französische Straßenverkehrsordnung sagt:
Das Fahren mit einem Telefon in der Hand oder mit einem Audiogerät wie Kopfhörern, Ohrhörern oder Headsets am Ohr wird mit einer Geldstrafe von 135 € (und nur in Frankreich zusätzlich mit 3 Punkten) bestraft.
Freisprechanlagen und Gegensprechanlagen sind erlaubt, wenn sie die folgenden Bedingungen erfüllen:
Die Anlage muss per Sprache gesteuert werden können; kabelgebundene Systeme (Kopfhörer, Bluetooth-Headsets usw.) sind verboten.
Das Gerät muss zwingend in den Helm integriert sein.
Quellen:
https://www.securite-routiere.gouv.fr/…/equipements-de…
https://www.securite-routiere.gouv.fr/…/reglementation…
Helme müssen mit vier reflektierenden Aufklebern versehen sein.
Die offizielle Regelung besagt:
Ein Motorradhelm muss vier reflektierende Aufkleber haben, einen auf jeder Seite: vorne, hinten, rechts, links. Die Oberfläche jedes Aufklebers muss mindestens 18 cm² groß sein, es muss möglich sein, einen Kreis mit einem Durchmesser von 4 cm ODER ein Rechteck mit einer Fläche von 12,50 cm² und einer Breite von mindestens 2 cm auf der vollständig reflektierenden Oberfläche einzuzeichnen. Die Aufkleber dürfen nicht zerrissen oder verbogen sein oder die Funktion des Helms beeinträchtigen.
Die genauen Angaben zu den Aufklebern könnt ihr auch > hier nachlesen (allerdings in französisch):
Reflektoren am Helm sind zwar Pflicht. Das Fehlen wird aber meistens nicht so eng gesehen. Falls doch, ist leider ein Bußgeld von bis zu 135 Euro und 3 Punkte drin. In seltenen Fällen kann die Polizei sogar die vorübergehende Stilllegung des Fahrzeugs anordnen.
Diese Regelung gilt übrigens auch für Motorradfahrer, die außerhalb Frankreichs ihren Wohnsitz haben.
Ja. In Frankreich und in Spanien müssen Motorradfahrer eine reflektierende Warnweste mit CE-Kennzeichnung mitführen und bei Panne oder Unfall anlegen. Ansonsten drohen Geldbußen.
Nein. Das Mitführen eines Warndreiecks oder eines Verbandskastens ist weder in Frankreich noch in Spanien Pflicht.
Jein. In Frankreich sollte ein Ersatzlampenset (Abblend-, Brems- und Blinkleuchten, außer bei LED-Leuchten) mitgeführt werden, weil ein Ausfall im ungünstigsten Fall mit der Stilllegung des Motorrades geahndet werden kann. Also besser einpacken.
Die Spanier haben dazu keine Vorschriften.
Regelungen
Nein. Die Mitnahme der Grünen Versicherungskarte wird aber empfohlen.
Jein.
Detaillierte Infos zu Frankreich findet ihr auch > hier …
Spanien
Nicht-spanische Fahrzeuge können bislang keine Umweltplakette-Plakette erhalten. Deutsche und andere ausländische Umweltplaketten werden je nach gefordertem Standard als Nachweis anerkannt. D.h., die französische Crit d’Air-Plakette wäre auch in Spanien gültig.
Für Motorräder gelten folgende Geschwindigkeitsbeschränkungen:
Frankreich:
- innerorts 30-50 km/h,
- außerorts auf Landstraßen mit je einer Fahrspur in jede Richtung ohne bauliche Trennung 80 km/h, ansonsten 90 km/h (bei Nässe 80 km/h),
- auf Schnellstraßen 110 km/h (bei Nässe 100 km/h),
- auf Autobahnen 130 km/h (bei Nässe 110 km/h).
Fahranfänger, die ihren Führerschein noch keine zwei Jahre besitzen, dürfen auf Autobahnen maximal 110 km/h, auf Schnellstraßen 100 km/h und auf den übrigen Straßen außerorts höchstens 80 km/h fahren.
Spanien:
- innerorts 20-50 km/h,
- außerorts 90 km/h,
- auf Schnellstraßen und mehrspurigen Straßen 100 km/h,
- auf Autobahnen 120 km/h.
Übernachten
In der Regel nein. Alleine oder zu zweit ist das meist kein Problem. Ist man in einer größeren Gruppe unterwegs, empfiehlt sich aber eine vorherige Buchung. Vor allem in der Ferienzeit Frankreichs (Anfang Juli bis Anfang September) und zur Zeit der Tour de France können Übernachtungsmöglichkeiten schon mal knapp werden. Da muss dann oft noch zusätzliche Kilometer fahren oder nehmen, was andere nicht wollten oder bezahlen konnten.
Am besten > hier auf meiner Karte mit den Hoteltipps zu den Pyrenäen bzw. > hier auf meiner Karte mit Hoteltipps in ganz Europa
oder hier > https://relais-motards.com/fr/
oder hier > https://www.paradores.es/de
oder hier > https://www.logishotels.com/de/
oder hier > https://www.booking.com
Jein in Frankreich,
striktes Nein in Spanien.
Frankreich: Fürs Zelten ist es zwingend notwendig, den jeweiligen Grundstücksbesitzer um Erlaubnis zu fragen und die lokalen und nationalen Verbote zu beachten. Es ist z.B. verboten, sein Zelt in der Nähe von Straßen, öffentlichen Wegen oder auch in der Nähe von historischen Gebäuden aufzustellen. Wird man erwischt, ist Bußgeld fällig.
Auch das Biwakieren ist nur in bestimmten und dafür ausgewiesenen Gebieten gestattet.
Das Anzünden eines Feuers oder die Verwendung eines Kochers in der Natur ist verboten. Vor allem in der Trockenzeit sind die Regeln noch strenger.
Auf der Route
Eigentlich ist es wie überall in Frankreich oder Spanien. Auf den National-Straßen oder an Tunneln ist etwas Vorsicht geboten. Auf den Berg- und Talstraßen unterer Kategorien wird kaum kontrolliert. An den schnellen Strecken in Spanien sollen künftig Kontrollen mit Drohnen durchgeführt werden. Im Prinzip ist es so, dass es überhaupt nur sehr gute Fahrer schaffen, die erlaubte Geschwindigkeit auf Nebenstraßen in den Pyrenäen zu überbieten.
Ja. Frankreich verfügt über ein gut ausgebautes Tankstellennetz, das durch zusätzliche Tanksäulen (oft günstiger) bei den großen Supermärkten ergänzt wird. Das Tankstellennetz in Spanien ist mit dem in Deutschland zu vergleichen.
Überwiegend findet man mittlerweile Tankautomaten, an denen das Bezahlen auch mal zum Glücksspiel werden kann. Es ist deshalb empfehlenswert, verschiedene Karten (EC, VISA, MasterCard) dabeizuhaben. Meist ist die VISA-Karte am unproblematischsten.
Grundsätzlich sollte man darauf achten, vor der Anfahrt in weniger dicht besiedelte Gebiete genügend Sprit im Tank zu haben. Also besser einfach mal bei einer günstigen Gelegenheit Tanken, auch wenn es noch nicht nötig sein sollte.
Kraftstoffbezeichnungen in Frankreich:
Super E5 → sans plomb 95 oder SP95
Super E10 → SP95 E10
Super Plus → sans plomb 98 oder SP98
Diesel → „Diesel“, „gazole“ oder „gasoil“
Kraftstoffbezeichnungen in Spanien:
Downloads
Hier findet ihr nochmal alle verfügbaren Downloads zu den Pyrenäen.
Linktipps
- MOPPEDHOTEL »Route des Grandes Alpes«
- MOPPEDHOTEL »Der Gorges du Verdon«
- MOPPEDHOTEL »Wilder Vercors«
- Facebookgruppe »Pyrenäen«
- Moturisme
- Les Pyrénées – Route des Cols
- Les Pyrénées
- Lospirineos.info
- La Ruta 47 – On- und Offroad durch die iberische Halbinsel
- Trans Euro Trail (TET) | Offroad Touren
- Adventure Country Tracks (ACT) | Offroad Touren
T-Shirts, Sticker, Caps u.a. zu den Pyrenäen
- Motivserie Alpenpässe von Moppedhotel
- SHOP Spreadshirt
- SHOP RedBubble
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