Pfälzer Waldgasthäuser und Vesperhütten
Einzigartig in der Pfalz ist das große Netz an bewirtschafteten Wanderhütten und urigen Einkehrmöglichkeiten entlang der Wege. In keiner anderen Mittelgebirgsregion findet sich eine derartige Hüttendichte.
Im Gegensatz zum Schwarzwald und seinen Bergvesperstuben oder dem Elsass mit seinen Berggasthöfen und Fermes Auberges findet man die Waldgasthäuser und Vesperstuben im Pfälzer Wald nicht auf idyllischen Anhöhen, sondern oft versteckt im Wald. Eigentlich für die Einkehr auf Wanderungen gedacht, sind sie aber auch für Motorradfahrer ein lohnendes Pausenziel, um Pfälzer Spezialitäten oder das typische Pfälzer Hüttenvesper zu genießen.
Ein Großteil der Waldgasthäuser ist direkt mit dem Fahrzeug zu erreichen. Für andere ist – je nach Lage – ein Fußmarsch von 200 Metern bis manchmal einer Stunde notwendig. In der Karte sind die direkt und nicht direkt erreichbaren Gasthäuser daher in unterschiedlicher Farbe eingetragen. Vielleicht will der eine oder andere ja auch mal eine Motorradtour mit einer Wanderung kombinieren.
Hilschberghaus
Lambertskreuz
Über 100 Waldgasthäuser und Wanderheime laden Hungrige zur Rast ein und in manchen kann man sogar sehr günstig übernachten. Die meisten Hütten werden vom mehr als 100 Jahre alten »Pfälzerwald-Verein« und den »Naturfreunden Pfalz« unterhalten. Oft werden die Hütten ehrenamtlich bewirtschaftet und haben daher nur am Wochenende geöffnet.
Retzberghütte
Waldhaus Drei Buchen
Das kulinarische Angebot reicht von Pfälzer Spezialitäten wie Leberknödel, Saumagen und Bratwurst mit Sauerkraut über Dampfnudeln und Suppen zu selbstgebackenen Kuchen.
Hornesselwiese
Zum Saupferch
Gaumenfreuden in den Pfälzer Waldgasthäusern
Zumindest dem Namen nach das bekannteste Pfälzer Gericht ist der Saumagen, zu dessen Zubereitung sogar Metzger und Köche in Wettbewerben antreten. In einem – leeren und gesäuberten – Schweinemagen wird eine Mischung von magerem Schweinefleisch, Bratwurstbrät, Kartoffeln und evtl. Zwiebeln, gewürzt beispielsweise mit Majoran, Muskat und Pfeffer, gekocht. Man sagt, es existieren genauso viele Variationen wie es Hausfrauen in der Pfalz gibt. Der eigentliche Saumagen wird nur als Kochbehältnis verwendet. Die nach dem Kochen feste Masse wird direkt in Scheiben geschnitten serviert oder später in Scheiben geschnitten angebraten.
Auch grobe Bratwürste, Pfälzer Leberwurst und die „Grieweworscht“ (Griebenwurst) genannte Blutwurst, „Läwwerknepp“ oder „Läwwerknedel“ (Leberknödel) und „Flääschknepp“ (Fleischklöße, die meistens mit Meerettichsoße serviert werden) sind wichtige Bestandteile der Pfälzer Küche.
Pfälzer Saumagen
Lewwerknepp mit Sauerkraut
Wie im benachbarten Elsass (Frankreich) war und ist Sauerkraut die typische Beilage – zu jeder Jahreszeit, aber vor allem im Winter. Zu den Gerichten gehören häufig Kartoffelbrei und braune Soße. In Ausflugslokalen werden statt des Kartoffelbreis auch Brotscheiben oder Weinknorzen, eine Art rustikale Roggenbrötchen, gereicht.
In den Hütten und Weinstuben steht oft der Schiefe Sack oder Pfälzer Teller auf der Karte, beides sind Kombinationen aus einer Bratwurst, einem Leberknödel mit Kraut und Brot, beim Pfälzer Teller oder Pälzer Dreifaltigkeit wird zudem noch eine Scheibe angebratener Saumagen serviert.
In der Pfalz ist die Dampfnudel mit salziger Kruste ebenfalls ein traditionelles Hauptgericht, welches entweder mit süßen Beilagen (zum Beispiel Weinsoße, Vanillesoße oder eingekochtem Obst wie Mirabellen, Zwetschgen, Birnen oder ähnlichem) oder mit salzigen Beilagen (zum Beispiel Kartoffelsuppe, Gemüsesuppen, Gulasch oder Schweinepfeffer) gegessen wird.
In der Vorder- und Südpfalz ist es üblich, zunächst eine Gemüse- oder Kartoffelsuppe zu reichen, zu der Dampfnudeln gegessen werden, und dann im „zweiten Gang“ die Dampfnudeln mit einer süßen Soße zu servieren.
Grumbeersupp un Quetschekuche
Schiefer Sack
Während der Zwetschgensaison wird „Grumbeersupp un Quetschekuche“ (Kartoffelsuppe mit Zwetschgenkuchen) gegessen. Als Nachtisch gibt es „Kerscheplotzer“.
Bekannt sind auch die „Gebreedelde“, die Pfälzer Bratkartoffeln, die häufig mit Speckstückchen oder Leberwurst angereichert werden.
Auch „Gequellde mit weiße Kees“, also Pellkartoffeln mit Quark, der gewürzt ist mit Zwiebeln, Kümmel, Pfeffer oder Schnittlauch, sind ein beliebtes Gericht.
Für den Hunger zwischendurch gelten Weck, Worscht un Woi, also Brötchen, Fleischwurst und Wein, als Delikatesse. Das beliebteste Herbstgericht ist wahrscheinlich Zwiwwelkuche un neier Woi, also Zwiebelkuchen und neuer Wein.
Weck, Worscht un Woi
Die Karte »Pfälzer Waldgasthäuser und Vesperhütten«
Meine Karte »Pfälzer Waldgasthäuser und Vesperhütten« basiert auf den Inhalten des mittlerweile komplett vergriffenen Führers »109 Pfälzer Waldgasthäuser & Vesperstuben«, 4. Auflage 2015, den mir der Autor Klaus-Jürgen Grosse für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle möchte ich ihm herzlich dafür danken. Schade, dass er diesen Führer nicht mehr aktualisiert!
Die Liste der Gasthäuser und Hütten aus dem Buch wurde von mir um die Gasthöfe bereinigt, die mittlerweile dauerhaft geschlossen sind. Natürlich kann sich bei den noch erwähnten Betrieben jederzeit eine Änderung bei den Öffnungsterminen und -zeiten ergeben. Deshalb zur Sicherheit immer vor der Anfahrt recherchieren, ob der Hof noch in Betrieb ist.
Die Karte enthält momentan folgende, je nach persönlichem Bedarf einblendbare Ebenen:
- Waldgasthäuser und Vesperhütten im Naturpark Pfälzer Wald und Donnersberg
- Streckenführung der Deutschen Weinstraße
- Einige Sehenswürdigkeiten im Pfälzer Wald
Die Symbole der Gasthöfe unterscheiden sich farblich:
– Dunkelgrün = Mit dem Fahrzeug zu erreichen
– Hellgrün = Es ist zusätzlich ein kurzer bis langer Fußmarsch nötig
Die Abkürzung vor den Namen der Gasthäuser bedeuten:
WGH = Waldgasthaus
VH = Vesperhütte
NFH = Naturfreundehaus
PWV = Pfälzerwald Vereinshütte
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Ohne Gewähr!
Änderungen und Erweiterungen nehme ich gerne in die Karte auf!
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