Coaraze
Das Dorf der Sonne
Das mittelalterliche Dorf Coaraze liegt in 650 m Höhe auf einem Hügel über dem Paillon-Tal im Département Alpes-Maritimes, etwa 30 Kilometer nördlich von Nizza und zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Inmitten eines Bergkessels und umgeben von Mimosen, Kiefern, Kastanien- und Olivenbäumen auf terrassenförmigem Gelände genießen die rund 750 Einwohner die Sonne im Überfluss.
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Ein sonnenverwöhntes Dorf … und ein übernatürliches, wenn man den Legenden glauben darf. Der Name Coaraze oder Castellum Cuade Rase bedeutet so viel wie »abgeschnittener Schwanz«. Es heißt, den Dorfbewohnern sei es einmal gelungen, den Teufel zu fangen, indem sie ihm den Schwanz angeklebt hätten. Um sich zu befreien, hatte Satan keine andere Wahl, als sein Anhängsel zu opfern!
Coaraze trägt das Label »Village en Poésie« sowie »Òc per l’occitan« und besticht durch seine malerische Lage. Diese exponierte Lage hat der Gemeinde zudem den Namen »Village du soleil« (Dorf der Sonne) eingebracht.
Die Geschichte des Orts reicht bis ins Mittelalter zurück, was man heute noch an den charmanten engen Gassen und den vielen alten Steinhäuser bewundern kann.
Die Häuser, senkrecht zum Hang gebaut, sind oft direkt in den Fels gehauen. Um die Wohnfläche zu vergrößern, ohne das Dorf auszudehnen, war es sinnvoll, über den Straßen zu bauen. So entstanden die überdachten Durchgänge, die sogenannten Pontis, die im Dorf zahlreich vorhanden sind.
Ende der 1950er Jahre begeisterte sich der damalige Bürgermeister für Sonnenuhren. Da sein Dorf das sonnenreichste in Frankreich war, kam er auf die naheliegende Idee, die Sonne mit Sonnenuhren zu würdigen.
So entstanden im Lauf der Zeit die 12 bekannten Sonnenuhren mit einer Größe von bis zu 180 x 120 cm, die heute als Kunstwerke das Rathaus, die Schule und den Kirchplatz im oberen Teil des Dorfes schmücken.
Hartgesottene können übrigens in einer mehrstündigen Wanderung durch eine herrliche Landschaft die Ruinen von Rocca Sparvièra erreichen. Der Ort, der in seiner Blütezeit 350 Einwohner zählte, ist heute eine Geisterstadt, die einem Fluch zum Opfer gefallen sein soll. An einem Weihnachtsabend im Mittelalter soll die Königin Jeanne, die sich in die Burg geflüchtet hatte, ihre toten Kinder auf einem Tablett serviert gefunden haben, ermordet von ihren Feinden. In ihrer Verzweiflung verfluchte sie den Ort und rief:
»Blutiger Fels, böser Fels, es wird der Tag kommen, an dem auf deinen Trümmern kein Hahn und keine Henne mehr krähen wird«.
In der Zeit danach haben unter anderem die Pest und einige Erdbeben den Ort tatsächlich von seinen Bewohnern befreit.
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